Werne - Genau ein Jahr lang hat die Anwohner-Initiative an der Goerdelerstraße für eine Verkehrsberuhigung gekämpft – jetzt ist die Sache in trockenen Tüchern. Im August sollen die Blumenkübel aufgestellt werden, um Raser auszubremsen.
Am Donnerstag war Gisbert Bensch, Leiter der städtischen Tiefbauabteilung, vor Ort. Er hat zusammen mit den Anwohnern die Stellen angezeichnet, wo die Blumenkübel aufgestellt werden sollen.Die Goerdelerstraße hat sich im Laufe der Jahre immer mehr in eine Rennstrecke verwandelt. Besonders seit das Baugebiet Hustebecke besiedelt ist, war im Sommer an ein ruhiges Sonnenbad in den anliegenden Gärten nicht mehr zu denken. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten beteiligten sich immer mehr Anlieger, die die Initiative unterstützten. Eine Unterschriftenaktion wurde durchgeführt und bei informellen Treffen arbeiteten die Anlieger Vorschläge zur Verkehrsberuhigung aus.
Anfang Juli hatte die Initiative, zu der auch Kirsten Jasper-Weckermann und Ingolf Heveling gehören, eine Unterredung mit Bürgermeister Lothar Christ, bei der alle Bedenken vorgetragen wurden. Schon da kam das Signal, dass Blumenkübel aufgestellt werden sollen. Genau diesen Vorschlag hatte auch die Initiative eingebracht. Die Anlieger wollen Patenschaften übernehmen und die Kübel pflegen.
Insgesamt werden fünf Blumenkübel aufgestellt. Zwei finden einen Platz im oberen Verlauf der Goerdelerstraße zwischen Bergstraße und Helmuth-von-Moltke-Straße. Die weiteren drei werden im folgenden Abschnitt bis zur Vinzenzstraße verteilt.
„Wir werden die Kübel so aufstellen, dass sie schräg gegenüber stehen, so dass der Verkehr ausgebremst wird“, erläuterte Bensch. Bevor die Kübel kommen, werden die Zonen mit schraffierten Flächen gekennzeichnet. „Eigentlich würde so eine Kennzeichnung schon reichen, den Verkehrsfluss zu verlangsamen“, sagte Bensch. Aber die Realität zeige, dass alleine mit einer Straßenbemalung die Geschwindigkeit nicht herabgesetzt werden könne.
Die Notwendigkeit einer Verkehrsberuhigung sei auch in der Erhebung der Kreispolizei deutlich geworden, so Heveling. An zwei Tagen wurden die Fahrzeuge gezählt. Pro Tag wurde die Straße von rund 1 300 Autos befahren. Eindrucksvoll war auch das Ergebnis der Geschwindigkeitskontrolle. 80 Prozent der Autos waren mit mehr als 38 Stundenkilometern unterwegs. Ein Spitzenreiter brachte es gar auf 90 Kilometer pro Stunde in der 30er-Zone.
Eigentlich ist Tempo 30 auf den Durchgangsstraßen Auf der Nath die vorgeschriebene Geschwindigkeit. „Die Schilder stehen aber nur am Beginn der Bergstraße, an den Kreuzungspunkten tauchen keine weiteren Beschilderungen auf“, erläutert Heveling ein weiteres Problem. Verkehrstechnisch sei zwar klar, dass Tempo 30 so lange bestehe, bis es aufgelöst werde, das vergäßen aber wohl alle Verkehrsteilnehmer, pflichtete ihm auch Kirsten Jasper-Weckermann bei.
Wenn Mitte August die Kübel kommen, dann soll das auch gefeiert werden, kündigt die Initiative an. Ein Dank geht auch an die Stadt und die Politik. „Alle sind doch sehr kooperativ gewesen“, sagt Jasper-Weckermann.